Gerhard Weber
Gerhard Weber (* in Regensburg) ist ein Regensburger Politiker und ehemaliger 2. Bürgermeister der Stadt Regensburg.
Leben und Wirken
Gerhard Weber wurde 1948 in Regensburg geboren. Er ist seit 1976 mit seiner Frau Brigitte verheiratet- Er absolvierte die Ausbildung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst und schloss als Dipl. Verwaltungswirt (FH) ab. Nach einigen Jahren am Bayerischen Verwaltungsgericht Regensburg arbeitete er von 1974 bis 1996 als Verwaltungsleiter beim Markt Regenstauf. Neben seiner beruflichen Tätigkeit studierte er an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Ostbayern und erhielt dort das Verwaltungsdiplom VWA.
Über die Junge Union kam Weber 1970 zur CSU ,in der er zahlreiche Funktionen ausfüllte.
1978 wurde er erstmals in den Stadtrat gewählt und 1984,1990,1996, 2002 und 2008 jeweils wiedergewählt. Er war dort von 1990 bis 1996 Vorsitzender der CSU-Fraktion. Von 1996 bis 2014 bekleidete er das Amt des 2. Bürgermeisters, danach schied er aus dem Stadtrat aus.
In seinem Amt als 2. Bürgermeister war Weber neben der allgemeinen Stellvertretung des Oberbürgermeisters vor allem für die Bereiche Schule, Jugend und Sport zuständig. Er setzte sich sehr für ein kinder- und familienfreundliche Klima in Regensburg ein. Aus dem Modellprojekt "Familien- und Kinderfreundlichkeit in der Kommune", an dem sich Regensburg beteiligte, entwickelte sich das "Bündnis für Familie". Im Jahr 2005 wurde Regensburg von der Bayer. Staatsregierung als familien- und kinderfreundliche Stadt ausgezeichnet. Ein besonderes Anliegen war Weber der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze in Krabbelstuben, Kindergärten und Horten. So wurden z. B. von Januar 2008 bis Oktober 2013 700 Krabbelstubenplätz und 558 Kindergartenplätze neu geschaffen. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zum 1.8.2013 konnte in Regensburg problemlos erfüllt werden. Neubauten an Kindergärten und Kinderhorten gab es z. B. in Burgweinting, der Xaver-Fuhr-Straße, der Lechstraße, der Naabstraße, in Harting sowie in Steinweg.
Der Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit wurde unter Weber`s Verantwortung stark ausgebaut, z. B. Neubau der Jugendzentren Burgweinting 2003 und Hohes Kreuz 2013, Eröffnung des Mehrgenerationenhauses 2008 und Ausbau der Familienzentren. Die Schulhöfe in der Innenstadt wurden auch außerhalb der Unterrichtszeiten für Kinder geöffnet. Die Kinderstadt "mini-Regensburg" erfreut seit 2008 alle zwei Jahre Kinder und Jugendliche in den Sommerferien. Mit "JUPS" Jugendpartizipation im Stadtteil wurde den Jugendlichen eine Mitsprachemöglichkeit eröffnet. Die Qualifizierungsmaßnahme "Arbeiten und Lernen" öffnete vielen Jugendlichen den Weg in den Beruf.
Webers erklärtes Ziel war es, ein modernes Schulwesen in Regensburg zu schaffen. So wurde der Anteil an Investitionen für Schulen innerhalb kürzester Zeit verdoppelt. Zahlreiche Neubauten und Sanierungen von Schulen und Sporthallen wurden durchgeführt. Als Beispiele sind hier zu nennen der Neubau des städt. Von-Müller-Gymnasiums als 1. öffentliches Ganztagsgymnasium in Ostbayern (20210), der Neubau der Haupt(jetzt Mittel)schule Burgweinting als Ganztagsschule (2008), der Neubau der Grundschule Pestalozzi (1997), der Neubau der Grundschule Burgweinting 2. und 3. BA (1999), der Neubau des Werner-von-Siemens-Gymnasiums 1. BA (2007), der Neubau der Grundschule Prüfening (2012) und der Neubau der Beruflichen Oberschule (Baubeginn 2013). Neu gebaut wurden u. a. die Sporthallen an der Hans-Herrmann-Schule, an der St. Wolfgangschule, an der Grundschule Burgweinting, am Werner-von-Siemens-Gymnasium , am Goethe-Gymnasium und am Albertus-Magnus-Gymnasium.
Am Ende seiner Amtszeit boten 19 Schulen in Regensburg eine Ganztagsbetreuung an (von 0 auf 1.125). An allen weiterführenden Schulen wurden offene Ganztagszüge eingerichtet. Auch die Mittagsbetreuung wurde stark ausgebaut; im Schuljahr 2013/14 gab es 1056 Plätze. Er war auch maßgeblich am Zustandekommen einer Vereinbarung mit dem Landkreis Regensburg zur bedarfsgerechten Versorgung des Raumes Regensburg mit den erforderlichen Unterrichtsräumen beteiligt, die dann zum Bau einer neuen öffentlichen Realschule in Obertraubling und eines öffentlichen Gymnasiums in Lappersdorf führten. Die neu eingerichtete "Fachstelle Gewaltprävention an Schulen" wurde oft als beispielhaft bezeichnet. Neu war auch die Schaffung von Stellen für die Jugendsozialarbeit an Schulen.
Webers besonderes Anliegen war auch die Förderung des Sports mit dem Ziel, Regensburg zur "Sportstadt" zu machen. Nachdem in Regensburg viele Jahre lang ergebnislos über das Thema " neues Eisstadion" diskutiert worden war, erfolgte schon im Mai 1997 der Spatenstich für die "Donau-Arena" (Fertigstellung 1999). Ähnliches gilt für eine neues Fußballstadion, um das er sich ausdauernd bemühte. U. a. auf sein nachdrückliches Drängen wurde der Neubau eines Fußballstadions in die Koalitionsvereinbarung 2008 zwischen der CSU- und der SPD-Fraktion aufgenommen. Schließlich erfolgte im Januar 2014 der Baubeginn für das neue Jahnstadion mit einem Fassungsvermögen von ca. 15.000 Zuschauern (Eröffnung 10.7.2015). Das größte Baseballstadion Deutschlands, die Armin-Wolf-Arena, wurde 1997/98 vom Regensburger Baseballverein " Regensburg Legionäre" mit großzügiger Unterstützung durch die Stadt errichtet und 2008 auf eine Kapazität von 3.100 Zuschauern um- und ausgebaut. Im Jahr 2000 wurden neue Sportförderrichtlinien erlassen, die richtungweisende und grundsätzliche Aussagen über die künftige Sportpolitik sowie eine deutliche finanzielle Verbesserung für die Sportvereine enthielten. 2008 wurde ein neuer Sportentwicklungsplan erlassen. Überregional bedeutsame Sportveranstaltungen fanden in Regensburg statt, so z.B. das 29. Bayer. Landesturnfest (2001), einige Gruppenspiele des Baseball-WM (2009) und der Ironman (2010, 2011 und 2012).
Weber setzte sich auch sehr für die Gründung eines Sicherheitsbeirates und einer Sicherheitswacht, die 1996 ihren Dienst aufnahm, ein. Bundesweite Wellen schlug 2010 der sog. Kreuzstreit an einem Regensburger Gymnasium, bei dem sich Weber für den Verbleib des Kreuzes in einem Klassenzimmer aussprach.
Ämter und Mitgliedschaften in Gremien
2. Bürgermeister der Stadt Regensburg (9.5.1996 - 30.4.2014) Stadtrat der Stadt Regensburg (1.5.1978 - 30.4.2014) Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion (1990 -1996) Aufsichtsrat der REWAG Regensburger Energie- und WasserversorgungsAG (10.5.1990 - 30.4.2014) Aufsichtsrat der SWR Stadtwerke Regensburg (1984 - 30.4.2008) Aufsichtsrat des RVV Regensburger Verkehrsverbund (1990 -2008) Verwaltungsrat der Sparkasse Regensburg (23.7.1990 -30.4.2014)
Deutscher Städtetag Hauptversammlung (1996 - 2014)
Deutscher Städtetag Ausschuß für Soziales, Jugend und Familie (1996 - 2014) Deutscher Städtetag Sportausschuß (2002 - 2014) Bayer. Städtetag Vollversammlung (1996 - 2014) Bayer. Städtetag Schulausschuß (2008 - 2014)
Agentur für Arbeit Regensburg Verwaltungsausschuß (1998 - 2016) Bayer. Jugendring Hauptausschuß (1996 -2008)
Caritasverband für die Diözese Regensburg stv. Vorsitzender (9.9.2002 - 1.9.2012) St. Katharinenspital Regnsburg Spitalrat (22.10.1999 - 20.1.2021) 99. Dt. Katholikentag Regensburg 2014 e. V. Mitgliederversammlung (ca. 2013 - 7.12.2015)
KPV Deutschland Bundesvorstand (26.11.2005 - 9.11.2019) KPV Deutschland Hauptausschuß (5.5.2003 - 2022) KPV Bayern stv. Landesvorsitzender (20.10.1999 - 24.3.2012) KPV Bayern Hauptausschuß (25.10.1997 -11.7.2023)
CSU-Kreisvorsitzender Regensburg-Stadt (3.4.1987 - 8.5.1991) CSU-Bezirksvorstandschaft Oberpfalz (27.6.1987 - ca. 1991) JU-Kreisvorsitzender Regensburg-Stadt (1974 - 1978)
BRK-Kreisvorstand Regensburg (1997 - 24.4.2021)
Auszeichnungen
Bundesverdienstkreuz am Bande (2015) Kommunale Verdienstmedaille in Silber des Freistaates Bayern (2008) Kommunale Verdienstmedaille in Bronze des Freistaates Bayern (2001) Bayer. Sparkassenmedaille in Gold (2008)
Weblinks
| Vorgänger Walter Annuß |
2. Bürgermeister von Regensburg 1996 bis 2014 |
Nachfolger Gertrud Maltz-Schwarzfischer |
